"Sektionsfahrt zur unserer Hütte vom 22. bis 24. Juli 2016"

Diesem Ruf folgte eine gut gelaunte Wanderschar am frühen Freitagmorgen, den 22. Juli in Worms Es ist ein Highlight im Jahresprogramm unserer Sektion, die Fahrt zur Wormser Hütte. So startete unser Bus mit Elwin, unserem Busfahrer der Fa. Rau, zur Fahrt Richtung Schruns. Unser erster Halt erfolgte traditionsgemäß in Wangen beim „Fideles Bäck“, bei dem wir uns mit frischen Seelen, Breezen, Leberkäs und natürlich einem kühlen Weißbier für die Weiterfahrt stärkten. 

Am frühen Nachmittag kamen wir bei strahlendem Sonnenschein in Schruns an und wohl gelaunt ging es nun mit der Hochjochbahn hinauf zur Bergstation Kapell. Doch mittlerweile zogen dunkle Wolken auf und wir beeilten uns, noch trocken mit dem Sessellift hinauf zum Sennigrat zu kommen. Doch es sollte anders kommen. Kaum waren der letzte Wanderer und die Rucksäcke im Sessellift verstaut, bot Petrus alles auf, was der Himmel zu bieten hatte. Ein Feuerwerk mit Blitz und Donner, Regen, Hagelschauer, heftige Windböen und dunkle Wolken begrüßte uns auf der Sesselbahnfahrt nach oben. Im Nu waren wir alle völlig durchnässt und jeder hatte nur noch den einen Wunsch, heil in der Hütte anzukommen. Der Weg zur Hütte bei starkem Regen und Gewitter war für uns noch eine letzte Herausforderung, doch auch die schafften wir - Gott sei es gedankt - ohne Blessuren. Völlig durchnässt erreichten wir die Hütte und wurden von der Hüttencrew mit einem Schnapserl begrüßt, den wir uns nach den Strapazen gut schmecken ließen. Begrüßt wurden wir auch von unserem heimischen Arbeitstrupp, der schon fast drei Wochen geackert hatte, um unsere Hütte noch weiter zu verschönern. Tischlermeister Lothar Röllecke mit seinem Team und der ehrenamtliche Arbeitstrupp der Sektion Worms unter der Leitung von Heinz Seibert hatten dafür gesorgt, dass die im Vorjahr begonnene Renovierung der Schlaflager, der Toilettenräume und vieles mehr fortgeführt bzw. zu Ende gebracht wurde, sodass man sich in der Wormser Hütte einfach wohlfühlen muss. Dankbar war die Wanderfamilie um die beiden Kleidertrockenschränke in der Hütte. Durch das Unwetter, das sich mittlerweile verzogen hatte und die Sonne uns wieder „Guten Tag“ sagte, waren Rucksäcke und Kleidung von vielen fast komplett durchnässt. Aber der Stimmung tat dies alles keinen Abbruch. Bei einem oder auch zwei Gläschen Wein und einem guten Essen fühlten wir uns alle wieder pudelwohl. Doch noch ein weiterer Höhepunkt wurde uns an diesem ereignisreichen Tag beschert: Gerhard Muth hatte bei seinem vorhergehenden Aufenthalt in der Wormser Hütte die Bekanntschaft mit Walter Zudrell, Felsen-Walter genannt, gemacht und ihn für den heutigen Abend „verpflichtet“. Felsen-Walter, ein echtes „Silbertaler Urgestein“, zeigte Dias von seiner Heimat im Jahresrythmus der Natur, mit altem Brauchtum und Bilder, die das mühevolle Tagwerk einer Bergbauernfamilie deutlich machte. Aufmerksam lauschten wir seinem sehr emotionalen Vortrag und jeder konnte spüren, wie stark Felsen-Walter mit seiner Heimat verwurzelt ist. Über Nacht hatte der Himmel sich aufgemacht, der Regen war verzogen, aber immer wieder warnten uns dunkle Wolken vor erneutem Regen. Nass werden wollte an diesem Tag aber keiner mehr. Deshalb entschloss man sich schon sehr früh loszumarschieren und die Wanderungen nicht auszudehnen. Gerhard Muth und Udo Rauch führten eine Wanderung über den Herzsee, Kälbersee zur Vorderkapellalpe. Auf dieser Wanderung erfuhren wir sehr viel Wissenswertes über Landschaft und den bereits abgeschlossenen Neubau der Panoramabahn für die Wintersportler hinauf zum Kreuzjochsattel. So wurde diese sehr schöne Wanderung recht kurzweilig. Auf der Vorderkapellalpe konnte man sich mit Bier, Radler und „Surem Käs“ stärken, bevor man sich doch recht bald entschloss aufzubrechen und den Rückweg mit Hilfe der Sennigratbahn zu verkürzen. Willibert Acker und Bernhard Stein führten ihr Wandervölkchen über den Kreuzjochgipfel zur Zamangspitze. Wer hier mitgehen wollte, musste schon trittsicher sein und ausreichend Kondition mitbringen. Aber alle schafften den An- und Abstieg problemlos. Wieder zurück in der Wormser Hütte traf man sich trockenen Fußes und Kleidung und man hatte genügend Zeit, um den Nachmittag nach eigenen Wünschen zu gestalten. Dabei durfte natürlich der herrliche Apfelstrudel von Manfred nicht fehlen und der oder die Andere drehten noch ein kleine Runde, um sich dann für den beliebten Hüttenabend zu stylen. Nach diesen Schmankerln folgte nun der musikalische Teil von den Musikanten aus dem Montafon und dem Allgäu, dem „Trio Natur“. Junge Hüttengäste aus Finnland und Kanada sowie eine Gruppe Jungbergsteiger aus Bensheim und natürlich wir aus Worms ließen uns nicht bitten und es wurde eifrig das Tanzbein geschwungen. Bald waren die Tanzwütigen wieder durchnässt, aber diesmal nicht vom Regen. In den Tanzpausen unterhielt uns Willi Marchlewski mit Witz, Gesang und Geschichtchen und so wurde dieser Abend zu einem der schönsten Hüttenabende, wie Wiederholungstäter zu berichten wussten. Aber auch dieser Abend neigte sich dem Ende, nicht ohne, dass Manfred am frühen Sonntagmorgen seine Gitarre in die Arme nahm um uns mit Reinhard Meys „Gute Nacht Freunde“ in die Betten zu schicken. Am Sonntagmorgen nach dem Frühstück hieß es dann Abschied nehmen. Gerhard Muth, der sich am Vorabend bei der Hüttencrew, den „fleißigen Hüttenbauern“ sowie bei unseren Wanderführer Willibert Acker und Bernhard Stein bedankt hatte, zog nun mit einem kleinen Wandergrüppchen zu Fuß zum Sennigrat und hinunter zur Vorderkapellalpe, um dann mit der Gondel nach Schruns hinunterzufahren. Ein letzter Gruß zur Hütte und dann ging es auch schon mit Elwin zurück Richtung Heimat. So endete unsere diesjährige Hüttenfahrt mit vielen Höhepunkten, nicht ohne uns noch einmal bei Willibert Acker und Bernhard Stein für die Organisation und Durchführung in diesem Jahr zu bedanken. Es waren tolle Erlebnisse und schön wäre es, wenn noch viele auch jüngere Wanderfreunde unsere Hütte besuchen würden. Sie ist ein echtes Schmuckstück fern ab von Hektik, mit viel Komfort, die sich aber immer noch ihren Hüttencharakter bewahrt hat. Lasst euch überraschen, ihr werdet sie lieben. In diesem Sinne: Berg Heil auf der Wormser Hütte !